Montag, 31. März 2014




wäre ich schwer
könnte ich sinken
ginge das übel
käme klarheit
käme wer
bliebe mir
tiefer friede
und nichts mehr

aber ich bin leicht
und zu sehr



Donnerstag, 27. März 2014



hemmestorp


du verloren
und bist dennoch
wo weiß ich nicht

in der kalbenden
am zaun im alten
nußbaum auf dem dach
im storchenpaar stakend
versteht es sich
von selbst

warum übt wer
nachsicht
oder anderes



Donnerstag, 20. März 2014




du nimmst dich
zurück


ich will nicht
verzweifeln an diesem aller-
gewöhnlichsten

an jedem abend
wenn schon alles aus ist
bin ich doch endlich
hier

und du – was, wenn
du die stille nicht hörst
sondern etwas ganz anderes

wenn dir genommen
was nach ihr kam

wenn der augenblick
sich ballte, zersprang

und das pochen blieb



Sonntag, 16. März 2014



countdown


das meer hat zu tun
mit seinen wellen
alles eilt im atmen
der moleküle formen felder energien

bald entscheidet sich
von allem
was wird
das namenlose das ticken beginnt



Dienstag, 11. März 2014



freihändig


warum sollte mein gedicht
das geringste beweisen
(wenn es denn mein ist)
ich bin so wenig fisch
in den wassern des daseins
die tiefseetiefen
ungezügelte kraft
die brandung langes
ausatmen
um ihrer selbst
willen einfach



Donnerstag, 6. März 2014



sinnbild


ich bin eine scharbe
die andere
sagte sie
und alle glaubten ihr

denn sie breitete flügel
als wolle sie sich
erheben

aber das täuschte
sie nahm den wind
entgegen



Samstag, 1. März 2014



fingerzeig


laß es früh sein
eine zeit, die aufgeht
nimm den herbst
heiß ihn willkommen
laß ihn dein freund sein
und den andern
gib dich verloren
denk nicht an ihn
nimm ihn auf
laß den wind ein
in deine kammer
bette dich weich
wundere dich nicht
lege musik auf
händel ist gut
das leben wird schön
richtet sich
früh laß ihn ein
heiß ihn willkommen
gib dich ihm