Donnerstag, 31. Juli 2014



zusammengenommene tage



eine hälfte mond
und ich
meine vergessenheit
nicht da nicht rückkehr
schleudern
im all den
mund geschlossen
von geschick
das noch nicht begonnen
dies mein zweites
herz läuft fort
im keim

kein weg
aber als ich ihn ging



Freitag, 25. Juli 2014


foto: otto lenk




vexierend


was ist das
was mein leben lebt?

wer bist du
oder seid ihr viele?

so, wie du aussiehst
hast du mit mir nichts zu tun

lebst auf eigene rechnung
oder auf meine kosten?

hast nichts besseres vor
als schaltkreise schließen
auf daß es strömt?

ich betrachte dich
wie du mich betrachtest

darf ich fragen
warum du mich nicht ausstehen kannst?



Montag, 21. Juli 2014




wenn ich mich wieder betrogen sehe
und zornig auf die welt einschlage
sagt jemand in mir:
das meiste hast du dir nur vorgestellt

ja, du bist fremd hier
und nicht daran gewöhnt
dir selber deine namen zu geben
einen zur zeit
dann einen andern
wer du auch seist

das gibt es, daß einer ruhig von sich sagt:
so heiße ich, weil ich mich erwähle
wer ich auch sei
und ich habe mir alles nur vorgestellt



Montag, 14. Juli 2014



روح


I
die grauen stunden
werden gräulicher

der widerhall
des lärms von draußen

ergreift seine chance
dringt durch alle ritzen



II
im wald ist das leben
nicht so riesig

du gehst ein
in eine vorstellung

in der du kaum eine rolle spielst
doch das andere neidet es dir



III
einmal segeln –
wind fängt dich

wirft dich weit hinaus
ins chaos zu ruhen

wanderndes land
rauschendes wort


nichts mein



Dienstag, 8. Juli 2014




wenn
du mich fragst
was war
eigentlich
war nichts
von bedeutung
nur liebe
fühlen



Dienstag, 1. Juli 2014



deine stimme fällt
wenn die grenzen aufhören

wird in mein herz gegeben
was es nicht kennt

schaut nicht zurück
wer ich auch sei

hält sich bereit
noch immer


den schönen müden traum
bewahren

einmal nicht sein müssen
was ich bin

wovon nichts wirklich
wert nur durch ihn

aber ich bin es gewohnt
zu leben